Über das Projekt
PERSPEKTIVWECHSEL CORONA
Momentaufnahme der Gesellschaft in Zeiten der Pandemie
„Ich habe immer mal wieder gesagt: Hebt euch bitte die Fragen, die ihr habt, gut auf. Vergesst sie nicht, auch wenn alles irgendwann gut gegangen ist für euch. Wir müssen die Freiheit haben, nach der Geltung dieser Bedingungen und Regelungen, die es gibt, zu fragen. An die, die es zu verantworten hatten. Nicht um sie nieder zu machen, gar nicht. Sondern um zu lernen, wie mit solchen Situationen zukünftig umgegangen werden muss.“
Peter, 65 Jahre, Beauftragter für Migration und interreligiösen Dialog, Pfarrer
Zwei Jahre Corona-Pandemie liegen hinter uns. Mit welchen Gefühlen sind wir durch diese Zeit gegangen? Welche Erfahrungen haben wir gemacht und mit welchen Problemen haben wir seitdem zu kämpfen? Werden wir uns in ein paar Jahren noch an diese Zeit erinnern? Wenn ja, was bleibt davon zurück? Und vor allem: Was können wir für die Zukunft aus unser aller Erfahrungen lernen?
Aus diesen Fragen heraus entstand die Idee zum Projekt PERSPEKTIVWECHSEL CORONA. Die Leipziger Autorin und Dokumentarfilmerin Nancy Brandt hat hierfür im Winter/Frühjahr 2021 40 Menschen verschiedener Herkunft, Berufe und Alters aus Leipzig, Halle und der näheren Umgebung zu ihren Erfahrungen in der Pandemiezeit befragt. Sie porträtierte die TeilnehmerInnen zudem an Orten, die für sie in dieser Zeit eine besondere oder neue Bedeutung bekommen haben.
Für die Lesung haben Sprecher und Sprecherinnen aus der Region Halle/Leipzig 22 Auszüge aus den unterschiedlichen Gesprächen eingesprochen und auf ihre eigene Art und Weise interpretiert. Mittlerweile sind diese Texte schon zu zeithistorischen Dokumenten geworden. Das daraus entstandene digitale „Tagebuch der Gesellschaft“ bietet die Möglichkeit, kurz auf den Pausenknopf zu drücken, innezuhalten, unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen, in Gedanken zu verweilen und sich selbst zu erinnern. Die ausgewählten Personen spiegeln jedoch nur die Perspektiven eines Teils der Gesellschaft wider. Es bleiben bewusst Lücken. Doch sie geben uns eine Ahnung davon, wie unterschiedlich diese Zeit wahrgenommen wurde. Einige haben die Zeit genutzt, ihr Leben zu ändern. Für viele war es eine Zeit des Verlustes und der Angst. Für manche brachte sie ein Aufatmen und zur Ruhe kommen. Andere haben ganz normal weitergelebt. Und doch gibt es auch wiederkehrende Aussagen, in denen Einigkeit hervorscheint, sei es denn bei dem Wunsch nach mehr Solidarität oder einem besseren Umweltbewusstsein.
Zusätzlich zur digitalen Lesung sind auch zwei analoge Bildbände mit den vollständigen Gesprächen der Autorin erschienen, die neben den hier gelesenen Auszügen noch 18 weitere Interviews mit Fotografien enthalten.
PERSPEKTIVWECHSEL CORONA ist jedoch kein abgeschlossenes Projekt, sondern ruft bewusst zum Mitmachen auf! Es braucht eine Plattform oder digitales Archiv, in denen die Menschen ihre Erfahrungen miteinander teilen können, damit die zukünftige Generation darauf zurückgreifen kann. Diesen Platz möchte diese Website hier zur Verfügung stellen.
Credits
Interviews/Regie/Buch
Transkription
Lea Sauerbaum
Kai Ali Gürkan
Lektorat
Jasmin Simon
Christine Widmann
Korrektorat
Studio
Radio Blau
Sons of Motion Pictures
Sprecher und Sprecherinnen
Annabel Bayer
Nancy Brandt
Lucas Fischer
Rebekka Gabriel
Eva Grieser
Conny Hartmann
Sophie Hess
Rafael Meltzer
Marsha Maria Miessner
Sascha Kiesewetter
Rainer Koschorz
Jonas Müller
Ute Loeck
Carmen Orschinski
Fanny Schmidt
Mona Schubert
Lars Tuncay
Victoria Weber
Das Projekt entstand durch das Denkzeit-Stipendium der Kulturstiftung Sachsen, der finanziellen Unterstützung durch das Kulturamt Leipzig und in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.
Herzlichen Dank an
Petra Knöller vom Kulturamt Leipzig für die großartige Unterstützung und Beratung,
Kathrin Krahl von Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen für ihren Glauben an das Projekt und
Radio Blau, die mich so bereitwillig und unkompliziert bei sich aufgenommen haben!
Besonderer Dank an
alle Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen, die für dieses Projekt von ihren Erfahrungen berichtet haben!